Pfirsich-Eis

Als wir vor vielen Jahren unseren Kleingarten übernahmen, waren wir überrascht, dass hier auch 4 Pfirsichbäume standen, die darüber hinaus noch üppig Früchte trugen. Bis dahin dachten wir immer, dass Pfirsiche nur in südlichen Breiten gedeihen, aber dem ist offensichtlich nicht so. Mittlerweile haben wir nur noch 3 Pfirsichbäume, weil einer vermutlich durch unsachgemäßen Erziehungsschnitt eingegangen ist. Vielleicht hätten wir auch nur ein weiteres Jahr warten müssen, bis der Pfirsich am Boden wieder austreibt, denn er ist an sich sehr wuchsfreudig – nun hat an seiner Stelle ein junger Kirschbaum den Platz eingenommen und auch er trägt schon sehr schmackhafte Früchte …

Wie dem auch sei – die meisten Jahre hatten wir eine üppige Pfirsichernte, wobei wir so viele Früchte selber nicht verwerten konnten, so dass wir oftmals eine gewisse Menge verschenkten. Einlagern ist wegen des schnellen Zerfalls nicht möglich, Einwecken, Einfrieren und zu Konfitüre verarbeiten wegen unserer eingeschränkten Lagermöglichkeiten und auch des mäßigen Verzehrs auch nicht sinnvoll. Aber in diesem Jahr hatten wir wieder eine gute Ernte von dem einen Pfirsichbaum, der zuerst und dabei auch noch große Früchte trägt – die anderen Bäume tragen später etwas kleinere und dunklere Früchte. Nun – wohin mit der Ernte ?

Zum Verteilen (Verschenken) blieb überhaupt keine Zeit, doch die Früchte mussten jetzt sehr schnell verwertet werden. Nun hatten wir uns vor einigen Jahren eine kleinere SPRINGLANE-Eismaschine zugelegt, mit der 4 Eisportionen hergestellt werden können, und die kam jetzt zum Zuge: Ich musste dazu zunächst die Pfirsiche zu einem Fruchtmus zerkochen, denn  nach Hildegard von Bingen zählen rohe Pfirsiche zu den sogenannten Küchengiften, und mischte dann Schlagsahne und Zucker dazu, um eine Eis-Rohmasse zu erhalten. Dann wurde diese in die Eismaschine gefüllt, die uns nach gut 40 Minuten ein cremiges und sehr schmackhaftes Pfirsich-Eis “zauberte” – nun schaut selbst:

Neue Hochbeete

Wir hatten im Garten noch nie Hochbeete, denn wir hielten diese ebenso für Mode-Erscheinungen, wie sogenannte Paletten-Möbel. Dennoch waren sie gerade deshalb eine Überlegung wert, weil wir uns seit mindesten zwei Jahren einer großen Schneckenplage ausgesetzt sehen: Gerade erst im Mai hatten wir mit Elan ein Gemüse- und ein Kartoffelbeet vorbereitet (siehe hier und hier), bepflanzt und mit einem umlaufenden Kupferdrahtgeflecht zu schützen versucht, doch in kürzester Zeit sind viele Jungpflanzen durch Schneckenfrass wieder vernichtet worden:

Dieses Problem haben aber auch alle Gärten in der Nachbarschaft, und während dessen die Einen Gift ausstreuen, sammeln die Anderen die Schnecken ab und verbringen sie in einen außerhalb der Kleingartenanlage verlaufenden Strassengraben. Aus unerfindlichen Gründen gibt es bei uns weder Igel, noch Kröten, geschweige denn Laufenten, die die Schnecken auffressen. Wir selber wollten jedoch nach dem Ahimsa-Prinzip handeln und die Schnecken von unseren Pflanzen mit geeigneten Mitteln lediglich abhalten. Da bisher auf dem Boden ausgestreuter Holzhäcksel und umlaufendes Kupfergeflecht nicht half, sollten nun höhere und für die Schnecken unüberwindbare Barrieren geschaffen werden, und dafür boten sich Hochbeete geradezu an …

Wir haben also erst einmal 3 Hochbeet-Rahmen gekauft und mit Leinöl-haltiger Schwedenfarbe zweimalig konserviert. Die Rahmen werden oben noch mit umlaufenden rauhflächigen Winkeln und Kupferdrahtgeflecht versehen, was ein weiteres Aufkriechen der Schnecken verhindern soll:

Dann haben wir die befallenen und vernichteten Beete gerodet und den zwischenzeitlich angefallenen und aufbereiteten Grünschnitt gesammelt:

Nun haben wir zunächst die Hochbeet-Rahmen ausgelegt und die “Claims” abgesteckt. Es stellte sich dabei heraus, dass noch ein wenig zusätzliche Randfläche gerodet werden musste. Aber dann ging’s los: Die Claims wurden ca. 15 cm tief ausgehoben, darin eine Schicht grober Kompost und darüber der aufbereitete feine Grünschnitt aufgeschichtet. Jetzt wurde jeweils der Hochbeet-Rahmen darüber gesetzt und das neue Beet mit der zuvor ausgehobenen Erde wieder aufgefüllt. Schlussendlich wurden die Hochbeet-Rahmen zur Schneckenabwehr mit umlaufenden rauhflächigen Winkeln und Kupferdrahtgeflecht versehen und die Beete können nun für einen neuen Pflanzenanbau genutzt werden:

Grünschnitt-Verwertung

Von einem authentischen Kleingärtner erwartet man, sich rundum mit der Natur zu arrangieren, aber dem ist leider kaum mehr so: Die Kleingartenanlagen entwickeln sich zu Bungalow-Siedlungen mit Übernachtungs-Möglichkeiten und entsprechenden Bequemlichkeiten. In den bis an die Zulässigkeitsgrenzen ausgebauten Lauben findet man mit Stolz präsentierte Wohn- und Schlafzimmer mit Satelliten- und TV-Anschluss, Küchen mit Kühlschränken und Kochgelegenheiten, und WC’s mit Dusche, eventuell sogar Waschmaschine. Derartige (zumeist gepachtete) “Immobilien” vermietet man gerne auch mal an gewisse Gäste, und da stört dann auch ein althergebrachtes Kleingarten-Feeling …

Man will nur noch trockenen Weges zur Laube gelangen und abends unter einer überbauten Veranda den Grill betreiben. Der Anblick einer Kompost-Box stört dann “natürlich”, und das Umsetzen von kompostiertem Schnittgut ist sowieso nur mühsam. Hingegen erscheint es weniger mühsam, das Schnittgut immer wieder zusammenzukehren und mit dem Auto in großen Säcken zum Recyclinghof zu bringen. Welch eine Ressourcenverschwendung ! Aber diese Art von “Kleingärtnern” sind schon “von einer anderen Welt” und nicht wirklich mehr authentisch naturverbunden …

Wir haben beispielsweise einen älteren Gartennachbarn, der sich in die naturnahe Bewirtschaftung unseres Kleingartens ständig einmischt, uns zuweilen zu bevormunden versucht und immer wieder die andere Nachbarschaft gegen uns aufhetzt. Auf seinen mit Bandmaß ausgerichteten Beeten wachsen die Pflanzen “nach Ansage”, Gänseblümchen werden grundsätzlich ausgestochen, der Rasen so kurz unterhalb der Erdoberfläche gemäht, dass er schnell verbrannt ist. In trockenen Jahren verdorrte ein großer Teil seiner geplanten Ernte, wohingegen bei uns wegen der Mischkulturen und des Mulchens alles feuchter und erhalten blieb …

Bei uns wird das (zumeist sogar essbare) “Unkraut” noch seltener gejätet und der Rasen wird auch seltener gemäht. Wir möchten jetzt einmal zeigen, wie effektiv und natürlich wir mit unserem Grünschnitt umgehen:

Im Frühjahr werden die im Herbst zuvor geschnittenen und über den Winter für Kleingetier (z.B. Igel) angehäuften Zweige und Äste gehäckselt und dann auf dem Hauptweg ausgebreitet. Hier geht es sich dann wie auf einem Waldweg, nämlich weich und überwiegend trocken (siehe auch hier). Während dessen diese Maßnahme nur einmal im Jahr vorkommt, so sind die Beet-Pflege (Jäten) und das Mähen mehrmals im Jahr notwendig – und dabei fällt schon eine Menge Grünschnitt an. Vor Jahren, als wir den Kleingarten übernommen hatten, fühlten wir uns mit diesen Arbeit schnell überfordert und die Komposter waren auch schnell überfüllt. Mit der Zeit jedoch wird man einfallsreicher und nutzt auch Erfahrungen anderer Kleingärtner (in diesem Falle nicht aus unserer Anlage) nach. Und was war nun die Lösung … ?

Wir lassen erst einmal sämtlichen Grünschnitt vom Mähen und Jäten auf den umliegenden Rasenflächen oder vor den Kompostern liegen und gehen dann mit dem Rasenmäher darüber. Das entstandene Häcksel-Gut darf dort dann noch ein paar Tage zum Abtrocknen ruhen und wird später zum Mulchen genutzt oder auf die Komposter geworfen, wo es aufgrund seiner Kleinteiligkeit platzsparend und schnell verrottet. Alles, was in unserem Garten entstand, bleibt also auch im Garten – diese Methode ist wirklich nachhaltig und wegen der vermiedenen Transporte zum Recyclinghof auch umweltschonend:

Diese Form der Bewirtschaftung erinnert uns gleich wieder an die Arbeit der Bergbauern, denen wir in unseren Bayern-Urlauben bei der Wiesen-Mahd oftmals zugeschaut haben …

Gemüseanbau 2025

In den Vorjahren infolge der umfangreichen Arbeiten an der Gartenlaube etwas vernachlässigt, haben wir in diesem Jahr dem Gemüseanbau mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Zunächst musste das dafür vorgesehene Beet aufwändig vorbereitet werden (dabei wurden noch ein paar Beinwell-Wurzeln “geerntet”) und dann kamen die zwischenzeitlich auf unserem Balkon vorgezogenen Pflanzen in die Erde. Und was bauen wir nun an … ?

Bisher haben wir 2 x Salatkurken, 1 x Freilandkurken, 3 x Zuccini und 4 x Süßkartoffeln eingepflanzt. Und es ist auf dem Beet noch genug Platz für Zwiebeln, (voraussichtlich) Bohnen und … wir wissen’s leider noch nicht. Es besteht ja auch noch die Möglichkeit, zwischen den Apfel- und Pfirsichbäumen Rankbohnen anzubauen, wenn’s uns packt, und da wir nun vier geräumige Komposthorden haben, wären hier auch noch Kürbisse und Ähnliches denkbar. Aber nun haben wir erst einmal einen Anfang gemacht:

Die Pflanzen haben wir erstmals mit einem umlaufenden Kupferdrahtgeflecht vor den Nacktschnecken geschützt und Rindenmulch untergestreut, denn Beides mögen diese Schnecken nicht. In ein paar Tagen werden wir zum Pflanzenschutz auch noch eine Neem-Emulsion versprühen, die auch für unsere Obstbäume vorgesehen ist …   

Kartoffelanbau 2025

Wir hatten in den Vorjahren immer wieder mal versucht, ein paar Kartoffeln anzubauen, und diese dann etwas wahllos auf unserem kleinen Mittelbeet ausgelegt. Tatsächlich konnten wir auch Kartoffeln ernten und essen, aber es war eben immer auch nur eine Nebentätigkeit, da wir mehr mit der Reparatur und Renovierung unserer Gartenlaube beschäftigt waren. Im Grunde genommen lastete diese Arbeit hauptsächlich auf meinem Partner, da wir unseren beiden älteren Hunde den Weg in unseren Garten nicht mehr zumuten wollten und ich mich zu Hause intensiv um deren Pflege kümmerte – aber das ist wieder ein anderes Thema …

In diesem Jahr wollen wir’s nun etwas vernünftiger angehen, denn die Laube ist ja fertig. Also haben wir uns noch einmal etwas näher damit befasst, wie Kartoffeln korrekter angebaut werden, die z.V. stehende Pflanzfläche aufgemessen, den Bedarf an Saatkartoffeln ermittelt, das Beet vorbereitet und dann die Saatkartoffeln gelegt. Da solche im Gartenbaucenter nicht mehr vorrätig waren, haben wir handelsübliche Kartoffeln mehrere Tage lang in der Sonne vorkeimen lassen – in den Vorjahren hatten wir für den Anbau auch keine anderen Kartoffeln verwendet, und so wird’s mit diesen auch klappen:

Saisonstart 2025

Nachdem wir in den Vorjahren mit der Reparatur und Renovierung unserer Gartenlaube so ziemlich ausgelastet waren, werden wir in diesem Jahr unseren Garten etwas entspannter genießen können. Zum Saisonende 2024 hatten wir noch alle Obstbäume geschnitten und mussten leider auch einen Birnenbaum ausgraben, dessen Wurzeln offensichtlich von Wühlmäusen stark beschädigt worden sind – er hatte noch einige sehr schöne Birnen getragen, war aber absolut nicht mehr standfest …

Wie in jedem Jahr, haben wir nun die über den Winter für Igel und andere Kleintiere angehäuften Äste und Zweige erst einmal gehäckselt und auf dem Hauptweg ausgebracht, womit wir wieder etwas mehr Platz gewannen:

Die hintere Hecke, die wir zum Schutz der Vögel über den Winter nicht angetastet hatten, brauchte dann noch einen Formschnitt, bevor solche Arbeiten über die Saison nicht mehr ausgeführt werden dürfen:

Mittlerweile waren drei Holzkomposter derart in die Jahre gekommen und auch irreparabel, dass wir sie vollständig ersetzen mussten. Auf ein Umsetzen und Aussieben der Kompost-Erde haben wir jedoch in diesem Jahr erstmalig verzichtet:

Schlussendlich wurde nun wieder der Rasen gemäht, wobei wir die mittendrin herausgewachsenen Blumen bis zum Verblühen erst einmal stehen lassen – der Garten gewinnt dadurch einen ganz besonderen Charme: