Ich bin zwar keine militante Vegetarierin, verarbeite und esse jedoch sehr viel Gemüse. Bei Brot, Brötchen und Kuchen war ich bisher auch nicht unbedingt eine Kostverächterin, aber das hat mit den Jahren auch so seinen Tribut mitgefordert … wenn Ihr wisst, was ich meine. Nicht nur mir ist mit der Zeit aufgefallen, dass die gekauften Backwaren optisch und geschmacklich zwar immer verlockender sowie auch teurer wurden – ich fühlte mich zunehmend energieloser und hatte manchmal sogar Sodbrennen. Wer weiß wirklich, was die Großbäckereien alles so verarbeiten und nicht offiziell ausweisen (müssen), aber bereits alle Backtriebmittel machten mir zunehmend zu schaffen. Und so reifte in mir der Gedanke, es zumindest einmal mit dem Selberbacken von Brot und Brötchen zu versuchen …
Das brauchte allerdings noch eine gewisse Vorbereitungszeit, denn Getreidemühlen sind nicht gerade billig, Getreidekörner sollten auch beschafft werden und die Rezepte … ? Irgendwann kam ich auf die Idee, mir doch eine Getreidemühle zuzulegen, die zu meiner bereits vorhandenen Küchenmaschine passte, und tatsächlich fand ich dafür auch eine. Ich wollte mich zunächst mit der Verarbeitung von Dinkelkorn befassen, welches für mich relativ leicht beschaffbar war, so dass nur noch geklärt werden musste, wie die Brote und Brötchen am besten gebacken werden sollten …
Dann fiel mir ein, dass in vielen Kulturen, wie z.B. in Indien, Afrika oder Südamerika, zumeist einfache Fladenbrote gebacken wurden, was ja auch weitaus schneller als in einem Backofen zu bewerkstelligen war. Damit stand dann fest, dass ich es jetzt mal mit Fladenbroten versuchen sollte. Hier nun mein ganz einfaches Rezept für in der Pfanne gebackene schmackhafte Dinkel-Fladenbrote für 2 Personen:
Zutaten: ca. 200 g Dinkel-Korn, jeweils 1 Prise Salz und Gewürzkräuter nach Wahl (z.B. Koriander, Kümmel, Kräuter der Provence), 2 EL Olivenöl und etwas Wasser (sparsam) für den Teig, 2 EL Olivenöl für die Pfanne.
Zubereits- und Backzeit: ca. 15-20 Minuten
Und so schaut’s dann aus:
Dinkelkorn zu etwa 3 Teilen fein, etwas grober und grob mahlen, Gewürze beim Mahlen eventuell mit hinzufügen oder erst danach. Nach dem Mahlen etwas Salz und 2 EL Öl hinzugeben und mit wirklich schrittweise sparsamen Wasserzusatz den Teig von Hand bzw. mit Holzkelle durchkneten. Teig ein paar Minuten ruhen und durchziehen lassen, zwischenzeitlich in einer warmen (nicht zu heißen) Pfanne ca. 1-2 EL Öl auslassen. Dann den Teig in der Pfanne behutsam zu einem Fladen ausbreiten, nach ca. 1-2 Minuten vierteln und nacheinander wenden. Hitze kann jetzt noch weiter reduziert und die Brotfladen ca. 5-7 Minuten ausgebacken werden …
Das relativ weiche Brot ist recht nahrhaft, so dass 1-2 Viertel je Person und Mahlzeit genügen. Es kann mit jedem Belag versehen, pur verzehrt oder z.B. in Suppen mit hinein gebrochen werden – na dann guten Appetit !